Kein Sommerloch! Analyse des 6. Blocks begonnen

Nicht, dass ihr euch wundert, warum ich von Block 4 zu Block 6 wechsle. Block 5 hatte ich ja für die historischen Aufnahmen von Furtwängler und Klemperer reserviert.
So wichtig sie als Interpret von Beethovens Sinfonien gewesen sein mögen, so wenig kann die damalige Aufnahmetechnik jedoch für mich „gute“ Aufnahmen hervorbringen.
Ich habe mich deshalb dazu entschieden, gleich Block 6 zu hören. Dem „Restblock“ der, soviel sei schon verraten, absolut erstklassige Aufnahmen bietet, insbesondere von „Underdogs“.

über das „richtige“ Tempo

Ich wurde im Hifi-Forum gefragt, woran ich das „richtige“ Tempo festmache. Ob es eher ein durchschnittliches Tempo (also weder zu schnell, noch zu langsam), die (vermutete) Spielanweisung Beethovens, oder mein eigenes Tempogefühl wäre, dass ich suche.
Ganz eindeutig ist mein Maßstab nur das Tempo, was ich für „richtig“ halte.
Dabei ist „richtig“ natürlich das falsche Wort, denn in der Kunst allgemein und in der Musik speziell gibt es für mich kein „richtig“ oder „falsch“ (abgesehen von handwerklichen Fehlern, wie das Spielen falscher Noten), sondern nur ein „angenehm“ und „unangenehm“.

Als Jugendlicher kannte ich grundsätzlich nur eine Aufnahme einer Sinfonie. Immer dann, wenn ich andere Interpretationen hörte, war ich zuerst überrascht, denn es hörte sich natürlich nicht so an, wie „meine“ Aufnahme.
Meist fand ich „meine“ Aufnahme besser, einfach weil es die erste war, die ich kannte. Erst später löste ich mich von diesen vermeintlichen „Originalen“ und hörte bewusst hin um mir eine „angenehme“ Interpretation zu suchen.

Dieses Gefühl kann sich natürlich ändern (und hat es in der Vergangenheit auch). Daher versuche ich auch, die Aufnahmen in einem relativ geringen Zeitraum anzuhören um die Basis vergleichbar zu halten.
Die jetzige Analyse ist also nur ein Zeitpunktsbetrachtung, aber ich hoffe, dass sie für mich ein paar Jahre Bestand haben wird. Und wenn nicht, kann ich auf umfangreiche Notizen zurückgreifen, um mir, ganz nach Stimmung, meine dann passende Lieblingsaufnahmen zusammenzustellen.

Ob das für mich richtige Tempo dem Durchschnitt entspricht, kann ich nicht sagen. Extreme suche ich, denke ich, nicht, denn, obwohl mir z. B. beim Adagio der 9. Sinfonie eine gewisse Intensität und Langsamkeit wichtig ist, gibt es durchaus Interpreten (wie z. B. Bernstein) die es hier übertreiben.

Zuwachs bei meinen Gesamtaufnahmen

Durch liebe Freunde habe ich jetzt noch mehr Vergleichsmaterial erhalten.
Hinzugekommen sind:

  • Walter Weller – City of Birmingham Orchestra
  • Bernard Haitink – London Symphony Orchestra
  • Frans Brüggen – Orchester der 18. Jahrhunderts
  • Colin Davis – Staatskapelle Dresden

Ich werde zusammen mit Vänska und Gardiner einen neuen Block bilden (Block 6) und diese dann zusammen bewerten.